Aufruf zum Aktionstag #nurmitkultur am 20.6.

Termine

Konradstraße 30
mobil im Stadtraum
04315 Leipzig
Deutschland

Neustadt-Neuschönefeld (Ost)

Osten
Veranstalter:in
Barrierefrei?
Nein

-------> Für Akteure entlang der Eisenbahnstraße ist der Treffpunkt 17 Uhr am Atrium im Rabetpark <---------

Liebe Kulturveranstalter, -akteure, -initiativen, -vereine, -zentren und Clubbetreiber – Alle in Leipzig, die Ihr Kultur macht und kreativ seid!

Für den 20. Juni 2020 planen die Netzwerke Leipzig+Kultur, Livekommbinat Leipzig, Kreatives Leipzig und die kulturellen Eigenbetriebe der Stadt einen Aktionstag in Leipzig, an dem sich alle Kultureinrichtungen/ Veranstalter/ Vereine/ Clubszene und Künstler:innen beteiligen und auf ihre spezielle derzeitige Situation aufmerksam machen wollen! Die Aktion wird durch das Kulturdezernat der Stadt Leipzig und die Kulturbürgermeisterin unterstützt.

Momentan und in Zukunft sind viele Kultureinrichtungen existenziell durch die Einschränkungen durch die Pandemie bedroht, die zu erheblichen zusätzlichen Einnahmeeinbußen führen, wenn der Spielbetrieb wieder aufgenommen wird. Bisher gab es Unterstützung für die Soloselbständigen, aber nicht für die Clubs, Kultureinrichtungen und -vereine.


Knapp 1 Mrd. wurde letzten Freitag vom Bund angekündigt, Mittel, die überwiegend für die „Ertüchtigung der Hygieneschutzmaßnahmen in den Einrichtungen“, die Schaffung weiterer digitaler Angebote und Infrastrukturmaßnahmen eingesetzt werden sollen. Am Dienstag kam nun noch die Ankündigung von 68 Mio. vom Freistaat hinzu, das sich auf die sächsischen Kulturstaatsbetriebe konzentriert und den freien Kultureinrichtungen des Landes eine Hilfe für die bisher entstandenen Liquiditätsprobleme in Aussicht stellt – so lange die Mittel reichen. In beiden angekündigten Hilfsmaßnahmen ist keine Lösung für unser drängendstes Zukunftsproblem enthalten, nämlich die existenzbedrohenden Einnahmeverluste bei einem Spielbetrieb unter Corona-Auflagen, mit nur 20 % Zuschauerauslastung und erhöhten Kosten für die Hygienemaßnahmen.

Die bittere Erkenntnis der vergangenen Wochen, dass der Kulturbereich zu den letzten gehörte, an die bei den staatlichen Hilfsmaßnahmen gedacht wurde und die Tatsache, dass auch jetzt wieder keine Lösungsansätze für die existenziellen Nöte der Kulturveranstalter enthalten sind, lassen an der Substanz von Politikeraussagen zur zentralen Bedeutung der Kultur in unserer Gesellschaft zweifeln. Ist Kultur tatsächlich immer noch ein „Sahnehäubchen“, ein „nice to have“, das in Krisenzeiten über die Klinge springen muss? Was wir brauchen, sind klare und verlässliche Perspektiven, wie es weitergehen kann. Wie in Zukunft Veranstaltungen durchgeführt werden können? Und zwar jetzt! Gerade da eine Pandemie in der aktuellen Zeit nicht eine Frage des „ob“ ist, sondern immer eine Frage des „wann“ bleibt.

In der Öffnungsphase stehen wir alle vor der gleichen Situation, dass wir vom ersten Veranstaltungstag an Verluste erwirtschaften werden. Die Durchführung von Veranstaltungen und Öffnung einiger Häuser ist also defizitärer, als die Totalschließung. Für dieses strukturell-betriebswirtschaftliche Problem müssen konkrete, passgenaue, wirksame und nachhaltige Lösungen gefunden werden. Wir wollen daher an der Verteilung bzw. an der Entwicklung von Förderprogrammen beteiligt sein, denn wir – die Betroffenen – wissen am besten, wo der Schuh wirklich drückt und was uns nachhaltig helfen kann.
Man muss sich klar machen, dass mit dem Verlust von Spielstätten, Konzerthäusern und Clubs, nicht nur die Kultur stirbt, sondern auch die Grundlage unseres Zusammenlebens erodiert und, dass der drohende Verlust an kultureller Infrastruktur schwerwiegende Folgen auch für andere Branchen, wie Gastronomie- und Hotelgewerbe, Logistik, Handel u.v.m. haben wird. Und genau das wird im Moment riskiert.

Umso mehr machen wir deutlich, dass es „NurmitKultur“ geht, dass es Kultur braucht. Gerade jetzt, gerade hier.

Wir wollen laut und gesehen werden, wir brauchen die Solidarität unseres Publikums und wollen über Leipzigs Grenzen hinaus an die Landes- und Bundespolitik unseren Aufruf adressieren, die vielfältige und wichtige Kulturlandschaft zu retten.
Dafür möchten wir bei unserem Aktionstag einmal dezentral über Aktionen in den Stadtteilen, über das gesamte Stadtgebiet auf die vielfältige Kultur aufmerksam machen und dann zentral auf dem Augustusplatz eine Kundgebung veranstalten.


Ihr seid gefragt und gebraucht! Beteiligt Euch!

Der 20.06. soll unser Aktionstag für die Erhaltung der Leipziger Kultur werden, sowohl dezentral in den Stadtviertel, als auch zentral in der Innenstadt.

  • ab 16 Uhr – 17.30 Uhr viele dezentrale Aktionen aller Kulturakteure im gesamten Stadtgebiet  – vom Straßenkonzert über Walking Acts bis zum Autokorso durch das Stadtviertel | die Form der Aktionen ist allen Künstler:innen/ Kultureinrichtungen selbst überlassen; die Aktionen/ Veranstaltungen liegen in der eigenen Verantwortung der Künstler:innen/ Veranstalter:innen;
  • anschließend individuelle „Umzüge/ Bewegungen“ zum Augustusplatz: Für Akteure entlang der Eisenbahnstraße ist der Treffpunkt 17 Uhr am Atrium im Rabetpark
  • ab 18 Uhr Kundgebung auf dem Augustusplatz, dort werden zunächst die Videos (siehe weiter unten) gezeigt | anschließend werden Künstler:innen (an verschiedenen Punkten des Platzes) mit ihren Requisiten/ Instrumenten/Formen die drohende Leere/ Stille/ Schwierigkeiten des Kulturmachens darstellen | die künstlerischen Interventionen sollen laut beginnen und still enden und schließlich zugedeckt werden – möglichst mit grauen/ transparenten Tüchern/ Maler-/ Abdeckfolie (das wäre eine neutrale, unbesetzte „Farbe“)
  • am Ende soll es eine Formation auf der Treppe vor der Oper mit vielen Akteuren geben, die #nurmitkultur ergibt -> mithilfe von großen Buchstaben-Plakaten?
  •  über die Livekomm kommt ein LKW mit Tonanlage, Mikro, Beamer und Leinwand – steht dann vor der Oper
  • der Aufruf soll verlesen werden, es soll prominente Redebeiträge geben
  • alle, die sich mit einer Performance/ Aktion/ einem Beitrag (15 – 20 min) auf dem Augustusplatz beteiligen wollen, melden sich bitte bis 14.06. unter info@leipzigpluskultur.de!
  • (Bitte beschreibt Eure geplante Aktion und gebt an, wie viel Platz ihr braucht/ welche Requisiten/ Instrumente ihr mitbringt/ wie viele Leute beteiligt sein werden.)
  • Falk Elstermann übernimmt die Gesamtregie und setzt sich dazu mit allen, die ein konkretes Angebot zur Beteiligung haben, direkt in Verbindung
  • Macht Videos und Fotos Eurer „leeren/ kulturverwaisten“ Einrichtungen/ Probenräume/ Spielorte! Den Schnitt und die Zusammenstellung übernimmt freundlicherweise streamio.de
  • Deadline für Upload wäre Donnerstag 18.6. um 20.00 Uhr!
    Hier auch gleich der Uploadlink: https://bildwolke.de/s/9WgPoyeE8Y2jS8t
  • Die Videos sollen max. 1 Min. pro Einrichtung sein, insgesamt sollte der Film/ Zusammenschnitt nicht länger als 15 – 20 Min. dauern.

Hinweise für die Aufnahmen:

  • Video Querformat (bitte Handy nicht senkrecht halten)
  • Full HD 1920 x 1080 Pixel
  • Video Format mp4 Codec h.264
  • Dateigröße unter 2GB und maximal 1min 
  • Für den Ton wenn möglich bei Außenaufnahmen einen Windschutz am Mikrofon benutzen oder ein windstilles Örtchen suchen. 
  • Die Verwertungsrechte der Videos müssen von Euch geklärt sein
  • Bilder/Stills  Format jpg oder png – Minimale Breite 1920 Pixel – Maximale Breite: 3000 Pixel – Minimale Auflösung 72 dpi – Maximale Auflösung 300dpi – Maximale Dateigröße: 2 MB
  • Die Verwertungsrechte der Bilder müssen von Euch geklärt sein 
  • Ton Mp3 mit minimaler Datenrate 192 kbs (Einstellung gut/sehr gut) 
  • Das Verwenden von sehr bekannter Popmusik riskiert eine Youtube-Sperrung aufgrund von Konflikten mit der GEMA,  lieber GEMA freie Musik oder Creative Commons lizenzierte Musik verwenden.
  • Die Verwertungsrechte des Tonmaterials muss von Euch geklärt sein.
  • Einsendungen werden redaktionell verarbeitet, evtl. gekürzt. 
  • Zusätzlich wichtig: Die Kameras / Smartphones nicht (!) während des Filmens in der Hand halten. Immer ein Stativ oder Halterung nutzen.

Vielen Dank für Euer Engagement und Eure Beiträge!

Solidarische Grüße

Ariane Jedlitschka

im Namen von Leipzig + Kultur