Konzert: Die Zöllner 19.11.21
DIE ZÖLLNER werden mit ihrer Mischung aus Funk, Soul und osteuropäischen Balladen 1989 schließlich zur letzten Newcomerband der DDR gekürt. Nach dem Mauerfall verlegen DIE ZÖLLNER ihr Hauptaktionsfeld in den Kölner Raum und bekommen ihren ersten Plattenvertrag bei der süddeutschen Firma Musicolor. Doch bevor dort das Album „Café Größenwahn“ erscheint, bringt VEB Amiga noch ganz kurz vor der deutschen Einheit das Debütabum „Die Zöllner“ heraus. Ein Kuriosum, denn beide Alben bedienen sich aus dem Rundfunkarchiv der DDR, identisches Material in unterschiedlichen Mixen. Es braucht etwa zwei Jahre bis sich die Ostdeutschen der Qualität ihrer eigenen Produkte bewusst werden und so kehren DIE ZÖLLNER 1993 wieder in die Heimat zurück und veröffentlichen das Album „Goldene Zeiten“ beim Amiga-Nachfolger Deutsche Schallplatten, mit ihrem Idol Edo Zanki als Produzenten. Der Backkatalog der ehemals volkseigenen Plattenfirma wird schließlich von der BMG Ariola aufgekauft, aber DIE ZÖLLNER dürfen dort die Alben „Bumm Bumm“ (1996) und „Good bye, Cherié“ (1997) mit neuem Material und großem finanziellen Aufwand produzieren. Der Höhenflug führt zu Differenzen unter den Musikern und bei Dirk kommt es zu einem folgenschweren Bruderstreit. Reyk Zöllner ist sein Manager und maßgeblich am Erfolg der Band beteiligt. Während einer Studioaufnahme kommt es zur Trennung.
So richtet Dirk Zöllner ab 1998 sein Hauptaugenmerk auf verschiedene Soloprojekte. Unter eigenem Namen und in Nebenprojekten wie die 3HIGHligen, OSTENde und Zöllners Russenconnection erscheinen mehrere Alben. Zu seinem 40. Geburtstag, im Jahr 2002, finden DIE ZÖLLNER in einem fulminanten Konzert auf der Freilichtbühne Berlin-Weißensee wieder zueinander. Der Startschuss zur endgültigen Wiedervereinigung zwischen dem Sänger und seinem kongenialen Partner André Gensicke. Es erscheint noch das Album „W.i.d.H.?“ (Wo ist der Hund?) unter der Titulierung ZÖLLNER, also ohne DIE und ohne DIRK davor, aber fortan sind der Sänger und der Keyboarder wieder das unzertrennliche DUO INFERNALE. Verschiedene Touren durch Israel, das Projekt „Big Soul“ mit der SWR Big Band und das Heineprojekt von „Club der toten Dichter“ bringen Begegnungen mit vielen neuen innovativen Musikern und infolge dessen treten DIE ZÖLLNER in etwas veränderter Besetzung auch wieder als Big Band in Erscheinung. Das Album „7Sünden“ (2007) kommt in Verbindung mit einem Buch heraus. Dirk übernimmt verschiedene Theaterengagements in Dresden, München und Pforzheim. 2010 erscheint das Songbuch „Texte, Noten, Anekdoten“. Ab 2011 präsentieren DIE ZÖLLNER eine eigene TV Show unter dem Titel „Café Größenwahn“. Befreundete und von der Band geschätzte Künstler werden von Dirk vorgestellt, interviewt und in den opulenten Arrangements von André Gensicke begleitet. Im Auftrag des Eulenspiegelverlages schreibt Dirk seine Autobiografie „Die fernen Inseln des Glücks“, welche im Frühjahr 2012 erscheint. Zeitgleich veröffentlichen DIE ZÖLLNER mit „Uferlos“ endlich wieder ein Album mit ihrer legendären Bläsersektion. 2015 kommt „In Ewigkeit“, ein weiteres sehr aufwendig produziertes Album bei Edel heraus. Dirk übernimmt eine Theaterrolle an der Hallenser Oper, schreibt Kolumnen für die Freie Presse und vertont, in Zusammenarbeit mit seinen engsten Musikerfreunden, Texte von Werner Karma. Das selbstproduzierte ambitionierte Projekt nennt sich „Dirk & Das Glück“ wird im Frühjahr 2017 beim kleinen Berliner Label BuschFunk veröffentlicht. Außerdem erscheint beim Eulenspiegelverlag mit „Affenzahn“ ein weiteres Buch von Dirk Zöllner, mit dem er auf umfangreiche Lesetour ging.