Stadtteilspaziergang durch Alt-Gohlis
Das Dorf Gohlis zu Zeiten von Marianne Kirchgessner (1769-1808)
Die blinde Glasharmonika-Virtuosin Marianne Kirchgessner war ein europäischer Star. Sie gastierte u. a. in Wien, London, Berlin, Leipzig, Kopenhagen und Sankt Petersburg. Mozart komponierte für sie, die Dichter Jean Paul und Johann Wolfgang Goethe verehrten sie. Ihre letzten acht Lebensjahre verbrachte sie in Gohlis bei Leipzig, wo sie aber schon bald nach ihrem Tod in Vergessenheit geriet. Auch das Dorf Gohlis hat sich nach der Eingemeindung nach Leipzig im Jahre 1890 gründlich verändert. Anstelle von Bauernhöfen, Ställen und Scheunen wurden großstädtische Wohnhäuser errichtet, ein Postamt und eine Schokoladenfabrik. Erhalten blieb jenes kleine Bauernhaus, in dem Friedrich Schiller 1785 den Sommer verlebte und die erste Fassung der „Ode an die Freude“ dichtete.
Beim Rundgang des Arbeitskreises Gohliser Geschichte durch die alte Ortslage gibt der Journalist Wolfgang Leyn Einblick in das ländliche Leben in Gohlis zu Zeiten von Marianne Kirchgessner und verrät, was das Dorf vor den Toren der Stadt seinerzeit für die Leipziger so attraktiv machte. Im Schillerhaus besteht die Möglichkeit, ein Modell des Dorfes vor 1800 zu besichtigen. Treffpunkt zum Rundgang am Sonnabend, dem 20. November um 11 Uhr: Menckestraße vorm Gohliser Schlösschen. Kosten: 8 €. Um Anmeldung wird gebeten: Gohliser Schlösschen, Telefon 0341 5861 5846, @email