statt-Lichtfest 2024 - HÖR MAL WOANDERS HIN!
Am 9. November 2024 lädt das Kollektiv Utopische Tafel zum „statt-Lichtfest 2024 - HÖR MAL WOANDERS HIN!“ im Reallabor Leipzig ein. Das Event erinnert an die Friedliche Revolution von 1989 und setzt sich auf kreative und partizipative Weise mit den Themen Protestkultur, Widerstand und Erinnerung auseinander. Neben Performances, Gesprächen und künstlerischen Arbeiten erwartet die Besucher*innen ein generationsübergreifender Dialog, der neue Perspektiven auf Geschichte und Gegenwart eröffnet.
Seit 2009 erinnert das offizielle Lichtfest im Leipziger Stadtzentrum an die Friedliche Revolution. Das Kollektiv Utopische Tafel erweitert diesen Gedenkansatz mit einer interaktiven und partizipativen Herangehensweise. Vergessene und weniger bekannte Orte und Geschichten der Revolution werden in den Fokus gerückt und „beleuchtet“. Ziel des Kollektivs ist es, durch kulturelle und künstlerische Aktivitäten neue Zugänge zu diesen Geschichten zu schaffen und gleichzeitig aktuelle Fragestellungen zu reflektieren.
Ein besonderer Fokus des „statt-Lichtfest 2024“ liegt auf dem statt-Kirchentag 1989, einem historischen Ereignis, das als alternativer Kirchentag in der DDR stattfand und zentrale Themen des Widerstands und der Protestkultur aufgriff. Dieser Kirchentag, unter anderem mit dem Format „Europäische Hausversammlung“, schuf Raum für Diskussionen über Demokratie, Freiheit und europäische Zusammenarbeit – Themen, die noch heute von großer Bedeutung sind. Die Archivmaterialien zu diesem wichtigen Ereignis wurden auf archive.org veröffentlicht und bieten einen eindrucksvollen Einblick in die damaligen Diskussionen und Forderungen der Teilnehmenden.
Höhepunkte des Programms am 9.11.2024:
16:00 Uhr
Eröffnung des Events im Reallabor, Brühl 48, Leipzig
17:00 Uhr
Präsentation von Dina Boswank und ihrem interaktiven Hauscollagen-Projekt. Dabei kombinieren Besucher*innen selbst visuelle Elemente mit Audioausschnitten aus Archivmaterialien des statt-Kirchentags 1989.
18:00 Uhr
Gesprächsrunde „Europäische Hausversammlung“, bei der zentrale Fragen zur Erinnerungskultur im europäischen Kontext diskutiert werden.
19:00 Uhr
Gemeinsames Essen im Rahmen der Utopischen Tafel – ein kulinarischer und künstlerischer Dialog, der zu Begegnung und Austausch einlädt.
20:00 Uhr
Szenisch-musikalische Performance „BORN IM NIEMANDSLAND“ von Mayjia Gille. Basierend auf ihrem Roman „Landgang“ thematisiert die Performance Heimatverlust und Freiheit durch die Geschichte einer jugendlichen Protagonistin, die sich zwischen Ost und West im „Niemandsland“ wiederfindet.
Ab 22:00 Uhr
Ausklang mit Musik und Party
Das „statt-Lichtfest 2024“ bietet nicht nur eine Bühne für künstlerische Arbeiten, sondern auch Raum für Dialog und Reflexion. Es richtet sich an Menschen, die sich für Protest- und Erinnerungskultur interessieren, sowie an die Leipziger Stadtgesellschaft, die sich aktiv mit ihrer Geschichte und deren Bedeutung für die Gegenwart auseinandersetzen möchte.
Über das Kollektiv Utopische Tafel
Das Kollektiv Utopische Tafel entwickelt seit mehreren Jahren Formate, die einen selbstermächtigenden Zugang zu Stadtgeschichte und Protestkultur fördern. Im Mittelpunkt steht die partizipative Mitwirkung der freien Leipziger Kunst- und Kulturszene sowie von Bürger*innen, um bestehende Narrative zu hinterfragen und zu erweitern. In Workshops, Performances und Ausstellungen werden historische Ereignisse künstlerisch neu interpretiert und in einen aktuellen gesellschaftlichen Kontext gesetzt.
Gefördert vom Kulturamt der Stadt Leipzig