VERLEGT! - Konzert: Dirk Michaelis & Band (neuer Termin folgt)
Berlin – „Ich möchte mir gehörn“ - so der provokante Titelsong des nun schon elften Soloalbums von Dirk Michaelis. Ein Hilfeschrei vor zu viel Vereinnahmung?
Oder Selbstironie eines Sängers, der zuletzt mit „Welthits auf deutsch“ eins und zwei (2011 und 2013) Songs von Weltstars wie Paul McCartney, U2 oder Sting sehr erfolgreich in seiner Muttersprache interpretiert hat?
Weder noch. Das Album „Mir gehörn“ ist das Zurück zu seinen Wurzeln als Geschichtenerzähler und zugleich Aufbruch in eine neue künstlerische Phase. Dirk Michaelis nimmt uns mit auf eine Reise in sein Innerstes. Zu Orten und Begebenheiten, die jeder kennen könnte oder vielleicht sehr gut nachvollziehen kann. Mal leise, die Stille hörend, dann berührend, nur von Klavier oder Gitarre begleitet. Mal mit großem Orchester, mal radiotauglich im Popgewand. Zum Nachdenken anregend, voller Empathie. Manchmal auch mit einem Augenzwinkern. „So glücklich sein, kann ich nur allein, oder vielleicht, oder vielleicht bei Dir“ heißt es in „Bei Dir“ (Text: Michael Sellin). Man riecht den Cappuccino-Duft, der bei diesem Bekenntnis durch die Straßen weht, und sieht die Schwäne davonfliegen. Nie war man dem Sänger und Komponisten so nah.
Seit 2011 hat Dirk Michaelis an „Mir gehörn“ gearbeitet. Die vorliegenden Songs zeugen von Reife, Lebenserfahrung, Optimismus. Auch ein Verdienst von Schriftstellerin Gisela Steineckert, die schon für den Erfolgshit „Als ich fortging“ den großartigen Text schuf und nun wieder an seiner Seite war. Die erfahrene Autorin schuf den Großteil der anrührenden, lebensnahen Liedzeilen, wie auch Michael Sellin wieder die richtigen Worte zu den Melodien von Dirk Michaelis fand. Dirk Michaelis zeigt auf diesem Album mit Produzent Ingo Politz (Silbermond, Joris) neue Facetten seines musikalischen Schaffens. Er fängt Stimmungen und Gefühle ein und verarbeitet persönliche Erfahrungen. Nach 30 Jahren als Komponist und Sänger ist „Mir gehörn“ Nr.1 eine Aufforderung, in bewegten, auch Ängste schürenden Zeiten, inne zu halten. Im Lesesessel oder auch am Rand eines Kinderbettes. Zu Letzterem lädt seine Interpretation von „Der Mond ist aufgegangen“ von Matthias Claudius aus dem Jahr 1779 ein. Was für ein Schlusspunkt eines Albums, das neugierig macht auf Teil zwei.
Schließlich will man wissen, wie es weiter geht!