Ausstellung „Historische Handschwengelpumpen in Leipzig“

Plakatmotiv der Pumpen-Ausstellung des Arbeitskreises Gohliser Geschichte
Mi., 07.09.2022 - 14:54 von Wolfgang

Akteur(e)
leipzig
Denkmal
Ausstellung

Interessierte Besucher lädt der Arbeitskreis Gohliser Geschichte vom 11. bis 30. September 2022 ins Stadtbüro am Burgplatz, Eingang Markgrafenstraße. Die Öffnungszeiten der Ausstellung: Di-Do 13-18 Uhr, Mo und Fr 13-16 Uhr.

 

Die feierliche Eröffnung findet am Tag des offenen Denkmals (Sonntag, 11. September) um 15 Uhr statt. Anschließend 15.30 Uhr Innenstadtrundgang zu Standorten restaurierter historischer Handschwengelpumpen.

 

Die Ausstellung informiert über die Geschichte der Leipziger Handschwengelpumpen und nennt deren mögliche neue Perspektiven, zeigt einstige und heutige Standorte und das Design der Pumpen. Vorgestellt werden außerdem interessante Exemplare im In- und Ausland.

 

Das bisher größte Projekt des Arbeitskreises Gohliser Geschichte im Leipziger Geschichtsverein e.V. entstand mit freundlicher Unterstützung der Bau und Service Leipzig GmbH und wurde gefördert mit Mitteln der LEIPZIGSTIFTUNG.

 

Typisch für Leipzig

Wie nur wenige Städte in Deutschland ließ Leipzig seine gusseisernen Handschwengel-pumpen künstlerisch gestalten. Als die meisten Wohnhäuser längst ans Trinkwassernetz angeschlossen waren, lud die Stadt 1910 zu einem Wettbewerb für zwei neue Pumpengehäuse ein. Alle fünf Grundtypen, entworfen zwischen 1859 und 1910, finden sich heute noch in der Innenstadt und verteilt über das gesamte Stadtgebiet.

 

Bedrohte und restaurierte technische Denkmale

Nur noch reichlich 50 von in Spitzenzeiten über 230 Pumpen blieben erhalten. Bei anderen Standorten sind nur noch Brunnenschächte und Granitplatten erhalten. Sie alle stehen als „Sachgesamtheit“ unter Denkmalschutz. Die Pumpen werden von der Stadt unterhalten und – soweit technisch möglich und bezahlbar – von der Bau und Service Leipzig GmbH, einer Tochtergesellschaft der Leipziger Wasserwerke, repariert. Zuständig ist das Verkehrs- und Tiefbauamt. Bei Straßenbaumaßnahmen werden im Rahmen des Budgets sanierungsfähige Pumpen  wiederhergestellt.

 

Obwohl ein Markenzeichen der Stadt, sind viele Pumpen vom Verfall bedroht. Durch jahrzehntelange Vernachlässigung, durch Baumaßnahmen oder Vandalismus. 30 Pumpen wurden seit den 80er Jahren restauriert, die ersten schon zu DDR-Zeiten. Die Hälfte von ihnen spendet heute noch Wasser, allerdings nicht zum Trinken.

 

Bürgerschaftliches Engagement

Geschichtsbewusste Bürger, Vereine, Schulen und private Sponsoren engagieren sich seit langem für die Erhaltung der technischen Denkmale am Straßenrand. Leipzig unterhält ein erfolgreiches Programm von Bürgerpatenschaften für Bäume, Parkbänke sowie für Springbrunnen, Wasserfontänen und Trinkbrunnen. Die Handschwengelpumpen würden gut dazu passen.

 

Die Initiative LEIPZIG GIESST möchte weitere Pumpen für die Bewässerung von Straßenbäumen reaktivieren. Restaurierte historische Handschwengelpumpen könnten außerdem Stadtplätze attraktiver machen, als Treffpunkte von Leipzigern und Gästen.

 

Zweite Station der Wanderausstellung ist ab 9. Dezember das Informationsbüro des Magistralenmanagements Georg-Schumann-Straße 216. Die leicht transportable und schnell auf- und abzubauende Ausstellung besteht aus zwölf Tafeln (Rollups) und kann 2023 gebucht werden, zum Beispiel von Vereinen, Bürgerinitiativen oder Schulen. Informationen und Kontaktaufnahme unter http://www.leipziger-geschichtsverein.de/handschwengelpumpen/