„Historische Handschwengelpumpen in Leipzig“ - Ausstellung in Gohlis vom 09.12. bis 28.01.2023

Handschwengelpumpe, Typ Kleiner Löwe, auf dem Huygensplatz in Möckern, Foto: Ralf Pätzold
Mo., 05.12.2022 - 14:32 von Wolfgang
Stadtgebiet
Norden

Akteur(e)
Ausstellung
Leipzig-Gohlis
Handschwengelpumpen
Geschichte
Denkmalpflege

Um die Geschichte der Leipziger Trinkwasserversorgung seit dem Mittelalter, vor allem aber um formschöne Pumpen aus Gusseisen geht es ab 9. Dezember in der Ausstellung des Arbeitskreises Gohliser Geschichte im Infozentrum Georg-Schumann-Straße 126.

 

Zierde fürs Stadtbild
Mehr als 230 öffentliche Wasserpumpen standen vor hundert Jahren an Leipzigs Straßen. Sie dienten als Notreserve bei Rohrbrüchen, als Tränke für Pferde und Hunde, aber auch als Zierde des Stadtbildes. Denn die gusseisernen Gehäuse der Pumpen waren künstlerisch gestaltet. Diesen Luxus leisteten sich nur ganz wenige deutsche Städte. Aus dem Gestaltungswettbewerb von 1910 gingen die jüngsten Pumpentypen hervor, der „Große Löwe“ und der „Vogelkäfig“ (auch „Spatzenbrunnen“ genannt). Beide waren, dem Zeitgeschmack entsprechend, mit Elementen des Jugendstils geschmückt. Etwa seit 1860 hatte die Stadtverwaltung Pumpen mit neogotischem Dekor aufstellen lassen, später dann solche mit einem Delphin obendrauf oder einem Löwen, der in den Tatzen das Stadtwappen hält, wie bei der Pumpe auf dem Huygensplatz in Möckern (Bild).

 

Bürgerschaftliches Engagement
Erhalten geblieben sind reichlich 50 historische Handschwengelpumpen. Sie gehören zu den Markenzeichen der Stadt und stehen unter Denkmalschutz. Dennoch sind viele vom Verfall bedroht. 30 wurden seit den 80er Jahren restauriert, die ersten schon zu DDR-Zeiten. Rund 20 Pumpen spenden heute noch Wasser. Die Initiative LEIPZIG GIESST möchte weitere reaktivieren, um mit ihrer Hilfe Stadtbäume gießen zu können. Die Restaurierung ist teuer und kann nur mit Unterstützung durch die Leipziger gelingen.

 

Pumpentypen und –standorte
Die Ausstellung zeigt Entwicklung, Gestaltung, Standorte und Perspektiven der Leipziger Handschwengelpumpen, außerdem vergleichbare Pumpen im In- und Ausland. Dazu kommen Originalteile als Leihgaben der städtischen Wasserwerke. Zustande kam die Schau mit Unterstützung der Bau und Service Leipzig GmbH und Fördermitteln der LEIPZIGSTIFTUNG. Erste Station war im September das Stadtbüro am Burgplatz. Nun wird die Ausstellung bis zum 28. Januar 2023 in Gohlis gezeigt, ergänzt um Tafeln der Bürgervereine von Gohlis und Möckern-Wahren sowie eine Schaufensterausstellung von LEIPZIG GIESST.

 

Öffnungszeiten bis zum 17. Dezember: täglich von 16 bis 19 Uhr, zusätzlich am 10., 11., und 17. Dezember vormittags von 10 bis 12 Uhr. Ab 18. Dezember ist die Ausstellung bis zum Jahresende geschlossen. Die Zeiten im Januar stehen wegen des Betreiberwechsels im Infozentrum noch nicht fest. Zu erreichen ist das Infozentrum (bisher Magistralenmanagement) mit Straßenbahn 10 und 11 sowie Bus 90 (Haltestelle Wiederitzscher Straße). Der Zugang ist barrierefrei.

Wolfgang Leyn, Arbeitskreis Gohliser Geschichte im Leipziger Geschichtsverein
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Telefon: 0341 9012347