Warum die Post-Corona-Stadt von Superblocks Leipzig profitiert

Das Ziel des SUPERBLOCKS Leipzig e.V. ist es, den Straßenraum als öffentlichen Raum „zurückzuerobern“, sichere Verkehrswege und auch grüne Oasen zu schaffen.  Da sich die Menschen vor allem während der Pandemie stärker auf ihr direktes Lebens- und Wohnumfeld zurückziehen mussten, ist der Bedarf an einer nachhaltigen  „Stadtentwicklung im menschlichen Maßstab“ weiter gestiegen.

Miteinander, vernetzt, vielfältig: über urbane Interventionen wird der öffentliche Raum seit Oktober 2021 in  den Stadtteilen Neustadt-Neuschönefeld und Volkmarsdorf neu gedacht und erlebbar gemacht – insbesondere als wohnungsnaher Grün- und Freiraum für vielfältige, 4/  auch nichtkommerzielle Nutzungen und Aneignungen. Die Vision des Vereins gleicht der von Straßen, die zum erweiterten Wohnzimmer werden. Man hört Kinderlachen  statt Autolärm, atmet frische Luft anstelle von Abgasen und kommt mit der Nachbarschaft ins Gespräch. Der Zusammenhalt wird gefördert und die Lebensqualitat für Anwohnende steigt. Durch die temporäre Öffnung von einzelnen Straßen sowie der Erprobung von sogenannten Diagonalsperren wurden verschiedene Abschnitte der  nördlichen Seiten- und Parallelstraßen der Eisenbahnstraße temporär für Autos gesperrt.

Mit der Gründung des SUPERBLOCKS Leipzig e.V. wurde auch eine proaktive Basis für die ko-produktive Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft, Politik, Verwaltung  und Wissenschaft geschaffen. Gemeinsam mit den anliegenden Nachbarschaften und den Projektpartner:innen entwickelt das Kernteam eine Ko-Produktionsstrategie, über die sowohl Akteure aus Politik und Verwaltung nachhaltig eingebunden werden als auch eine niederschwellige Beteiligung der Menschen im Quartier ermöglicht wird.

Dabei spielt der integrierte Projektbeirat eine herausragende Rolle, da dort die verschiedenen Sach-, Fach- und Planungsebenen zusammentreffen. Das Projekt begann  mit öffentlichen Aktionstagen im Mai und Juni 2022 nördlich der Eisenbahnstraße, um verschiedene Wegeverbindungen zu erproben und mit den Anlieger:innen sowie  Passant:innen vor Ort ins Gespräch zu kommen. Diese Aktionen wurden im September zur Europäischen Mobilitätswoche erneut erprobt und entwickelte Szenarien für  einen längerfristigen Verkehrsversuch im Kerngebiet vorgestellt. Im November 2022 wurden diese Konzeptvorschläge dem Projektbeirat, bestehend aus Vertreterinnen und  Vertretern der Stadtverwaltung Leipzig, dem Stadtrat, dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) sowie von Interessenverbänden und Zivilgesellschaft übergeben,  um damit zu einer praktischen Umsetzung im Kontext der Verkehrswende und einer langfristigen städtebaulichen Entwicklung beizutragen.

Das Team arbeitet eng mit folgenden Projektpartnerinnen und Projektpartnern zusammen:

Kollektiv Plus X e.V., Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ, Wissenschaftsladen Leipzig e.V., Leipziger-Ecken.de, Stadt.Raum.Gestalten e.V., Ökolöwe - Umweltbund Leipzig e.V., Verkehrs- und Tiefbauamt der Stadt Leipzig.

Text ist von Carolin Wollmer - Kernteam Neue Nähe - Superblocks Leipzig